» Geboren wurde ich als Tochter eines IT-Firmen-Besitzers und einer Marine-Soldatin in Rom. Noch heute erinnere ich mich daran, dass Mom nicht gerade of Zuhause war. Dad und ich mussten oftmals alleine klarkommen, was wir auch irgendwie schafften. Ich interessierte mich schon früh für Computer, so kam es dass ich mit sechs Jahren einen Lerncomputer bekam. Ich lernte fast jeden Tag und hatte Spaß dabei. Vorerst reichte mir mein Kinder-Computer deutlich aus. Mom fehlte mir dafür umso mehr, sie war oft auf Mission und war dann monatelang nicht Zuhause. Das verstand ich erst als ich etwas älter wurde, davor dachte ich immer es läge an mir dass Mom nicht da war. Ich spielte auch mit dem Gedanken, dass ich ihr zu anstrengend war und sie mich nicht mochte. Wie gesagt, ich verstand es erst als ich älter wurde. Als ich begriff was die Marine war und wofür sie gebraucht wurde. Ab dem Moment war ich stolz auf meine Mom. Ich hörte ihr gerne zu wenn sie von der Arbeit erzählte, aber mich selbst sah ich nie bei der Marine, auch wenn es mich interessierte.
Mit 14 bekam ich meinen ersten richtigen Computer, er war zwar gebraucht, aber besser als nichts und mit der Hilfe meines Dads konnte ich ihn leicht umbauen, sodass er wieder zeitgemäß war und ich paar Spiele darauf spielen konnte. Dabei lernte ich viel über Computer, Betriebssysteme und alles was dazugehörte. Dies fand ich sehr spannend und mein Schulpraktikum verbrachte ich daher in Dads Firma. Dort wurde mir erstmal gezeigt wie man einen Computer zusammenbaute. Dadurch lernte ich nochmal einiges dazu und ich schrieb fleißig mit um es später nochmal nachlesen zu können.
Mit 16 passierte das Schlimmste, das mir hätte passieren können. Ich kam gerade von der Schule Nachhause als ich von einigen Metern Entfernung eine riesige Rauchwolke sah. Ich rannte los in der Hoffnung dass es nicht das Haus meiner Eltern war, das da brannte und brach am Ziel angekommen zusammen. Das Haus meiner Eltern, meine Eltern, alles weg, alles ging in Flammen auf. Meine Eltern hatten zwar für mich vorgesorgt, aber ich war noch zu jung um alleine klarzukommen.
So lebte ich einige Tage auf der Straße, hielt mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und traf schlussendlich ihn: meinen Adoptivvater, den Mann der mich adoptierte und mir eine neue Familie gab. Mit meinen Adoptiveltern verstand ich mich sehr gut und meine Adoptivschwester war echt die Beste, sie war mit mir skaten, spazieren, schwimmen, tauchen oder auch mal segeln. Überall durfte ich mit und es kam schlussendlich, nach knapp zwei Jahren dazu, dass ich bei ihr einziehen durfte. Da meine Adoptivschwester Profi-Sportlerin war, eiferte ich ihr oft nach und trainierte mit ihr, manchmal konnte ich auch gut mithalten, aber beruflich wollte ich das nicht machen. Mit meiner Adoptivschwester war ich im Garten campen, im Freizeitbad oder auch mal im Kino. Stillsitzen kam für mich nicht infrage. Dennoch habe ich es manchmal mit Meditation und Entspannung probiert.
Vor knapp einem Monat bin ich bei meiner Adoptivschwester ausgezogen und war erst in Schweden, in dem Ferienhaus meiner Adoptiveltern, wo ich mir eine Auszeit von Schule und Beruf nehmen wollte und nun bin ich in London. Noch immer weiß ich nicht was ich beruflich machen möchte, aber eins steht fest: Ich komme irgendwann zurück nach Mount Antiquo, zu meiner Adoptivfamilie.