Dass Andrews Wurzeln irgendwo in England liegen, lässt sich nicht leugnen, doch tatsächlich ist der heute 36-Jährige in Florenz geboren und aufgewachsen. Mit England verbindet er höchstens entfernte Verwandtschaft. Zu seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester, die nach wie vor in Florenz leben, pflegte der Romanautor bis vor Kurzem sogar recht engen Kontakt, aber der Unfalltod seiner Verlobten Nathalie vor sechs Monaten hat alles verändert. Sie war der Grund, warum er vor vier Jahren in Mount Antqiuo sesshaft wurde, und sie ist der Grund warum er nicht gehen kann. Weder zurück nach Florenz noch einen Schritt Richtung neues Leben. Die leichte Melancholie, die ihm schon immer irgendwie anhaftete, scheint ihn nun zu erdrücken. Seine Wohnung, ein Spiegelbild seiner Seele. Es regiert das Chaos. Er schafft es nicht, Ordnung zu halten. Jemanden nach Hause einladen? So unvorstellbar wie klar Schiff zu machen. Jedwede Energie verschwendet er dahingehend, sich seiner Umwelt so normal wie möglich zu präsentieren.
Es ist nichts, mir geht es gut. Er wirkt gepflegt, lächelt charmant und lässt sich nichts anmerken, aber es ist verdammt anstrengend. Ob er ein Problem mit Alkohol hat? Nein, – nur ohne. Alkohol hilft ihm dabei, die Trauer in Schach zu halten und die ohrenbetäubende Stille zu ertragen, wenn er die Türen hinter sich schließt. Kreativ ist er schon lange nicht mehr. Deadlines einhalten Utopie. Seine Projekte sind also auf Eis gelegt. Einzig mit einem Job bei der örtlichen Zeitung hält er sich über Wasser. Nicht dass ihm diese Artikel gut von der Hand gehen, aber noch hat er den Trauerfallbonus. Wie lange er das durchziehen kann? Er baut ab. Geistig, körperlich. Vielleicht sollte er das mit dem Koks auf Empfehlung eines Kollegen wirklich mal probieren, noch liegt die „Probepackung“ verschlossen in seinem Küchenschrank. Aber hey. Wenn er das Häuschen am Rande der Stadt, welches er mit Nathalie gekauft und nie bezogen hat, verkauft, könnte er sich den Spaß sogar dauerhaft leisten.
» Das solltet ihr noch über mich wissen:
» So schreibe ich: [] 1.Person [x] 3. Person [] ich passe mich an
» Meine Onlinezeiten: So über den Tag verteilt. Kommt drauf an, was noch so anliegt.